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Amtsgericht Coesfeld Vereinsreg.-Nr.: 4309
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Vor allem dem Herzog Alfred von Croy haben wir es zu verdanken, dass nach der Markenteilung die Dülmener nicht ausgerottet wurden. Er veranlaßte um 1850, dass die letzten Wildpferde – eine kleine Herde von etwa 20 Tieren – eingefangen wurden und gab ihnen ein Gehege von zunächst 132 Morgen, das jedoch im Laufe der Zeit wegen der Vermehrung der Pferde mehrmals vergrößert wurde. Heute umfaßt die Wildbahn im Merfelder Bruch ca. 1500 Morgen und bietet 250 bis 300 Pferden Lebensraum und Nahrung.
Dülmener Wildpferde sind wegen ihrer außerordentlichen Härte bekannt. Diese Härte resultiert aus der natürlichen Selektion und den Haltungsbedingungen. Obwohl die Wildbahn mit Weide-, Wald-, Heide- und Bruchgelände den Pferden abwechslungsreiche Nahrung bietet, ist das Futterangebot nur mäßig und karg. Hinzu kommt, dass die Wildlinge nur in strengen Wintern ein Zufutter in Form von Heu und Stroh und in neuerer Zeit auch Grassilage erhalten, aber niemals Kraftfutter.
Das neue Bild der Herde soll einer Wildpferdeherde gleichen
Wildpferde im zoologischen Sinne sind die Dülmener jedoch nicht, da sie alle mehr oder weniger Merkmale der Domestikation erkennen lassen. Zum einen hat es in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder Vermischungen mit Kriegs- und Bauernpferden gegeben, zum anderen wurden zur Blutauffrischung wiederholt auch Hengste „nicht passender Rassen“ eingekreutzt; so unter anderem Welshponys der Sektion A und B. Ab 1944 setzte man jedoch nur noch Hengste ursprünglicher (primitiver) Rassen ein – Mongole, Huzule, Exmoor – und seit 1956 überwiegend Konikhengste aus dem Tarpanrückzüchtungsprogramm in Popielno/Polen oder aber deren Abkömmlinge aus der Wildbahn. Da in den vergangenen Jahren überwiegend graufalbe Hengste als Beschäler Verwendung fanden, kristallisiert sich ein klar umrissenes Zuchtziel heraus: Das neue Bild der Herde soll einer Wildpferdeherde gleichen; d. h. es haben sich zwei Hauptfarben herausgebildet. Man unterscheidet zwischen dem Tarpan–Typ (mausgraue Falben) und dem Przewalski–Typ (gelbbraune Falben). Daneben gibt es dunkel- und schwarzbraune Pferde, die alle den charakteristischen Aalstrich, Schulterkreuz und Wildzeichnung an den Extremitäten aufweisen.
Bis auf die gelenkte Zucht sind die Wildlinge ganz sich selbst überlassen und müssen mit Geburt und Krankheit alleine fertig werden. Nur einmal im Jahr wird die urtümliche Idylle des Merfelder Bruches nachhaltig gestört; nämlich dann, wenn am letzten Samstag im Mai die einjährigen Hengstfohlen im Rahmen eines Volksfestes mit tausenden von Zuschauern eingefangen und versteigert werden.
Stuten verlassen so gut wie nie die Wildbahn. Sie sterben dort wo sie auch geboren wurden. Nach dem Jährlingsfang wird der Deckhengst in die Herde entlassen, um für den Fortbestand dieser alten Rasse zu sorgen.
Anders als in einer von Menschenhand unbeeinflußten Wildpferdeherde ist der Hengst nicht uneingeschränkter Herrscher über seinen Harem. Da die Deckperiode nur von Ende Mai bis September währt – so ist gewährleistet, dass die Fohlen nicht zu spät im Jahr fallen – gelingt es dem Beschäler selten und meist nie ganz, die Herde seinem Willen zu unterwerfen. Die Leitstuten verteidigen mit Drohgebärden und, wenn es sein muß, auch mit Hufen und Zähnen ihre angestammten Rechte. Nur in der Zeit der Rosse unterwerfen sie sich dem Deckhengst.